Herzfrequenzvariabilität und Training des vegetatives Nervensystems

Stressauswirkungen auf den Körper sind messbar!

Als Herzfrequenzvariabilität oder Herzratenvariabilität (HRV) wird die Fähigkeit des Menschen bezeichnet, die Frequenz des Herzrhythmus zu verändern. Möglichst grosse Veränderungen des zeitlichen Abstandes zwischen zwei Herzschlägen sind wünschenswert und stehen für eine gute Anpassungsfähigkeit des Körpers an seine Umwelt.

Bei der HRV- Messung wird die Variabilität von einer bis zur nächsten R- Zacke im EKG (Elektrokardiogramm)  und damit die physiologische Schwankungsbreite bestimmt. Eine Messung über mehrere Minuten deckt sich aus meiner Sicht weitgehend mit einem 24h- EKG und hat somit eine grosse Aussagekraft.

Der Sympathikus ist verantwortlich für Anspannung und körperliche Leistungsfähigkeit, sein Gegenspieler, der Parasympathikus steht für Entspannung, Regenerations- und Reparaturprozesse . Ersterer versetzt uns in Alarmbereitschaft, letzterer ist für den Entspannungs- und Ruhemodus verantwortlich.
Evolutionsbiologisch sind wir leider sehr schlecht an unsere moderne Umwelt angepasst.  Das verursacht eine Fülle von Funktionsstörungen. Unerkannte Regulationsstörungen („Regulationsstarre“) im vegetativen Nervensystem (VNS) können eine grosse Gesundheitsgefährdung darstellen und führen langfristig immer zu Störungen im Organbereich. So kann sich z.B. eine stressbedingter erhöhter Blutdruck bei fehlender vegetativer Kompensation nach einiger Zeit dauerhaft maifestieren.


WER GUT REGULIERT- FUNKTIONIERT!

Heute sind wir alle „gestresst“

Stress wird definiert als ein Zustand der Alarmbereitschaft des Organismus, der sich auf eine erhöhte Leistungsbereitschaft einstellt und einer positiv erlebten Aktivierung des Organismus entspricht. Stress ist normalerweise nichts negatives, wenn er zeitlich begrenzt ist und durch Bewegung abgebaut wird. Heute beschreibt der Begriff Stress die Reaktion auf ein Übermass an Anforderungen (Gesundheitsberichterstattung des Bundes, 20.09.2011)

Stress entsteht durch:

    • Körperliche (Über)Anstrengung
    • Infektionen
    • Zwänge, Ängste, Überforderung, Ärger

Warum sollte ich eine HRV- Messung durchführen lassen?

Eine HRV- Messung dient der Prävention, kann aber auch bei bestehenden Störungen des Vegativums zur Verlaufskontrolle und Erfolgskontrolle einer Therapie genutzt werden.

Nicht immer ist unser eigenes Gefühl das richtige: Manche Menschen fühlen sich äusserst gestresst , verfügen aber über eine gute Kompensationsfähigkeit, andere haben ein äusserst strapaziertes Vegetativum mit bereits eingeschränkter Regulationsfähigkeit, fühlen sich aber nicht belastet, so dass hier Fehlregulationen des Körpers lange unbemerkt bleiben können. Hier kann eine HRV- Messung Klarheit schaffen.

Die Messung dient im Sinne der Methode der

    • Prävention
    • Risikobeurteilung
    • Erkennen einer Regulationsstarre und sich anbahnender funktioneller Störungen
    • Abschätzung der Belastbarkeit des Körpers in gestressten Situationen
    • Sensibilisierung für die eigene Körperregulation
    • Therapiekontrolle
    • Optimierung von Therapien

Die moderne Medizin ist ein Segen für viele schwere und akute Erkrankungen, aber sie bekämpft nicht die Regulationsstörung, sondern die daraus resultierenden Organstörungen und die folgenden Erkrankungen.

Jeder manifesten Erkrankung geht eine längere Zeit von Funktionsstörungen voraus. Diese Phase führt noch nicht zu Veränderungen klassischer Laborparameter und wird daher oft übersehen oder fehlgedeutet!

Wie kann ich mein vegetatives Nervensystem trainieren?

Eine ausgezeichnete Unterstützung bei der Wiederherstellung einer varibablen HRV und damit einem regulationsfähigen VNS ist der Qiu– ein modernes HRV- Biofeedback komprimiert auf Handgrösse. Neugierig??? Ausführliche Informationen finden Sie unter: www.qiu-online.de 

Die HRV-Messung wird von der Schulmedizin bisher nur zum Teil anerkannt, weil Studien zur Beweisführung der Aussagekraft noch nicht ausreichend sind.