Die Blutgerinnung
Wenn ein Blutgefäß verletzt ist, gerinnt das Blut und ein Pfropf bildet sich, der die Wunde verschließt. Wäre das nicht so, würden wir selbst an der kleinsten Verletzung verbluten. Andererseits führt eine übereifrige bzw. fehlgeleitete Gerinnung zu unerwünschten Ereignissen wie Thrombosen, Herzinfarkten, Schlaganfällen und Embolien. Da das Blut aber nicht innerhalb der Blutgefäße gerinnen darf ist die Blutgerinnung ein hochkompliziertes Regulationssystem, an dem zwölf Faktoren kaskadenartig beteiligt sind. Durch Gewebeschäden werden verschiedene Reaktionen in Gang gesetzt, die dann in einer gerichteten Reaktion zum vollständigen Ablauf der Gerinnungskaskade führen. Hierbei ensteht aus Fibrinogen Fibrin, ein Faserprotein, das sich an Wundrändern anlagert und dabei andere Blutbestandteile netzartig einschließt.
Blutplättchen (Thrombozyten)
Durchmesser: sehr klein = 0,2-2,5µm
Anzahl: ca.150.000-400.000/ µl (1µl = ein millionstel Liter)
Blutplättchen oder Thrombozyten steuern die Blutgerinnung mittels spezieller Enzyme. Bei einer Verletzung verkleben sie mit den Wundrändern und sorgen für Abdichtung und Wundverschluss,- dadurch wirken sie wie ein inneres Pflaster.
Thrombozyten sind eigentlich keine echten Zellen, sondern kern- und farblose Zellfragmente (Bruchstücke), die aus Abschnürungen der Megakaryozyten im Knochenmark entstehen. Sie sind scheiben- bis spindelförmig und ihre zarten Ausläufer unterstützen bei der Gerinnung die Ausbildung der Verzahnungen zwischen den einzelnen Thrombozyten.
60-70% unserer Thrombozyten befindet sich ständig im zirkulierenden Blut, der Rest bleibt als „Reserve“ in der Milz.