Hypnose – seriöse Behandlungsmethode oder Hokuspokus?

Hypnose – eine seriöse Behandlungsmethode oder doch nur Hokuspokus?

Der Begriff Hypnose übt auf viele Menschen eine geheimnisvolle Faszination aus.
Sicher haben auch Sie schon hier und da etwas gelesen, aufgeschnappt oder im Fernsehen oder Varieté gesehen. Vielleicht verbinden Sie mit dem Begriff Hypnose auch Dinge, die Ihnen unglaubwürdig oder sogar unheimlich erscheinen.

Spielfigur Zauberer abstrakt

Sicher sind Sie aber auch neugierig, was es denn nun wirklich damit auf sich hat, sonst wären Sie sicher nicht auf dieser Informationsseite gelandet.

Magic book with magic lights

Völlig neu oder doch nicht?
Den Zustand der leichten Hypnosetrance kennt jeder aus Alltagssituationen. Wenn Sie z.B. ganz vertieft ein spannendes Buch lesen und Ihre Umwelt nur noch reduziert wahrnehmen, befinden Sie sich in einer leichten Hypnosetrance. Sie sind dann so fokussiert auf Ihre Lektüre, dass Sie Außenreize nur noch vermindert wahrnehmen. Auch das wohlige Gefühl, wenn Sie wach werden und nicht gleich aufstehen müssen, sondern noch ein wenig halbwach vor sich hindösen dürfen ist eine Art Trance. Des gleichen, wenn Sie monoton mit dem Auto stundenlang auf der Autobahn geradeaus fahren und unmerklich das Gefühl für die zurückgelegte Entfernung und die Zeit verlieren.

Wenn Sie dagegen etwas intensiv anschauen, wird das visuelle System (der Sehsinn) stärker beansprucht, die anderen sensorischen Systeme (Hören, Sprechen, Riechen, Schmecken, Informationen über Berührung, Druck, Temperatur….. ) dafür weniger. Richten wir unsere Aufmerksamkeit auf bestimmte Dinge, so können wir diese besser wahrzunehmen. Dabei werden andere Eindrücke ausgeblendet, die wir dann auf dieser Ebene unseres Bewusstseins kaum registrieren. Trotzdem verarbeitet das Gehirn solche Reize unbewusst, das heißt, diese entsprechenden Hirnregionen werden in dem Moment gebraucht und sind aktiv.

Auch kleine Kinder leben bis zur Schulzeit in einer bunten Phantasiewelt und befinden sich in einer natürlichen Trance. Autogenes Training, Yoga und Meditation sind Methoden, die ebenfalls mit leichten Trancezuständen arbeiten.

Aber was ist denn nun eigentlich Hypnose?
Hypnose ist ein eigenständiger Bewusstseinszustand der sich weder dem Wachsein noch dem Schlaf zuordnen läßt, obwohl der Ursprung des Wortes im griechischen hypnos = Schlaf bedeutet. Das Bewusstsein arbeitet reduziert, dafür ist das Unterbewusstsein hellwach, aufnahmefähig und suggestibel. Diese veränderte Aufmerksamkeit wird während der Hypnose aufrecht erhalten um mit sinnvollen, gezielten Vorschlägen (Suggestionen) gewünschte Verhaltensmuster dauerhaft zu verändern. Durch die Kommunikation mit dem Unterbewusstsein können Potentiale und Ressourcen genutzt werden, die uns sonst nicht zugänglich sind.

Wie funktioniert Hypnose?
Die Präzision unseres Sehsinns leidet an einem interessanten Phänomen, der selektiven Wahrnehmung. Der Grad unserer visuellen Wahrnehmungsfähigkeit hängt davon ab, was wir gerade vorhaben. Wenn wir z.B. Besteck in die Hand nehmen um etwas zu essen, verlagert sich unsere Aufmerksamkeit dorthin.

Wenn Sie die Augen schließen, können Sie sich viel besser auf Ihr Unterbewusstsein konzentrieren. Der Mensch ist visuell orientiert. Die Augen dienen als Quelle für etwa 85 % unseres Wissens über unsere Umgebung. Schon allein die Wahrnehmung und Verarbeitung von bis zu 35.000 Eindrücken pro Stunde durch die Augen beansprucht bis zu 65% der Großrechnerleistung unseres Gehirns.
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Deshalb schließen wir automatisch die Augen, wenn wir z.B. einen besonders angenehmen Geruch wahrnehmen oder unseren Schatz küssen. Die Wahrnehmung wird dann vom visuellen nach innen verlagert.

Diese veränderte Aufmerksamkeit wird während der Hypnose aufrecht erhalten. In diesem Zustand können sinnvolle Vorschläge für das Unterbewusstsein (sogenannte Suggestionen) dabei helfen, erwünschte Verhaltensmuster dauerhaft umzustellen.

Wie fühlt sich Hypnose an?
Der Patient fühlt sich tief entspannt und losgelöst von der Umgebung. Die Innenwelt, also Gefühle, Erinnerungen, Zukunftsvorstellungen und Bilder, werden intensiver, lebendiger und realer wahrgenommen als im Wachzustand. Die Konzentration des Patienten ist auf die Stimme des Therapeuten gerichtet und die eigene Aufmerksamkeit dem eigenen Inneren zugewandt. Störende Reize oder Schmerzen können in dieser Situation ausgeblendet werden.

In Hypnose können Konflikte gelöst und Blockaden abgebaut werden. Das Selbstbewsstsein kann gesteigert, Schmerzen können gelindert und Lerninhalte besser abgespeichert werden. Darüber hinaus kann Hypnose in Wettkampfsituationen unterstützend eingesetzt werden. Die tiefe Entspannung wirkt sich äußerst beruhigend auf Körper, Geist und Seele aus.

Unter Hypnose werden Bewusstseinsinhalte zugänglich, die sonst blockiert oder nicht erreichbar sind. Das eröffnet dem Therapeuten viele Möglichkeiten, die Aufmerksamkeit des Patienten mittels direkter oder indirekter Suggestion auf bisher ungenutzte Ressourcen oder Blockaden zu lenken und Bewältigungsstrategien für unangenehme oder unerwünschte Verhaltensweisen aufzuzeigen.

Kann auch ich hypnotisiert werden?
Grundsätzlich ist jeder Mensch hypnotisierbar. Voraussetzung ist aber, dass Sie und Ihr Unterbewusstsein dazu bereit sind, sonst werden Sie keinen Trancezustand erreichen. Das setzt Vertrauen gegenüber dem Hypnotiseur voraus und sollte von Sympathie begleitet sein.

 Fakten zur Hypnose

  • Sie schlafen nicht, Sie sind nicht willenlos, sonder jederzeit vollkommen handlungsfähig. Sie allein entscheiden, ob Sie sich darauf einlassen und was passiert. Sie bekommen alles mit, was um Sie herum geschieht und sind jederzeit frei die Augen zu öffnen und die Hypnose zu beenden. Kein Mensch kann gegen seinen Willen oder gegen seine eigenen Wertvorstellungen hypnotisiert werden.
  • Niemand bleibt dauerhaft in Hypnose. Sie brauchen also keine Angst zu haben, dass Sie nicht wieder “Aufwachen”. Hypnose ist lediglich eine sehr tiefe Form der Entspannung, die das Gehirn auch ohne Ausleitung selbst beenden würde.
  • Sie können sich anschließend in allen Einzelheiten an die Hypnosesitzung erinnern. Ihr Bewusstsein und Ihr Unterbewusstsein erinnern sich genau an das, was Ihr Hypnotiseur gesagt hat und an das, was Sie selbst gesagt haben.
  • Sie können während der Hypnose nichts falsch machen und brauchen dafür auch keine besonderen Voraussetzungen. Die Rolle des Hypnotiseurs ist der eines Sporttrainers vergleichbar. Der Hypnotiseur leitet Sie mit den richtigen Techniken an, “laufen” müssen Sie selbst.

Anwendungsmöglichkeiten von Hypnose
Die Anwendungsmöglichkeiten ergeben sich aus den grundverschiedenen Anteilen des menschlichen Geistes. Die eine Hälfte ist geprägt durch unser Bewusstsein und unseren Verstand, die andere Hälfte durch unser Unterbewusstsein, durch Emotionen, die Seele oder wie immer man es nennen mag. Beide sind sich nicht immer unbedingt einig und wollen oft in verschiedene Richtungen. Da spielen gelebte Erfahrungen, Erinnerungen, Wünsche und Ziele eine Rolle. Oft wünschen wir uns ein neues, anderes Verhaltensmuster und unser Verstand ist sich dessen auch bewusst. Unser Unterbewusstsein (oder manchmal auch unserer innerer Schweinehund) hält aber hartnäckig an alten, überholten oder unerwünschten Verhaltensmustern fest und verhindert erfolgreich bestimmte Dinge so zu verändern, wie wir es uns wünschen. Unserer Unterbewusstsein ist sehr mächtig und wir können es für das Erreichen angestrebter Ziele nutzen.

Innerer Schweinehund

 

Wie läuft eine Hypnosesitzung ab?
Vor Beginn der Hypnosesitzung erfolgt eine Anamnese. Dazu füllen Sie (gerne schon im Vorfeld) einen Fragebogen aus. Dieser Fragebogen enthält Ihre persönlichen Daten, Vorerkrankungen, die Abfrage von Kontraindikationen, Besonderheiten, Ihre Wünsche und Ihr Ziel, das Sie mittels Hypnose erreichen möchten. Diesen Fragebogen besprechen wir in Ihrer ersten Hypnosesitzung kurz und Sie haben die Möglichkeit, offene Fragen zu klären.

  • Die Hypnose beginnt mit einer Induktion (Einleitung), die je nach Ziel der Sitzung ausgewählt wird
  • In der Hypnose werden die Zielsetzungen (z.B. Entspannung, Gewichtsreduktion, Umstrukturierungsprozesse unerwünschter Verhaltensweisen) bearbeitet.
  • Die Ausleitung beendet den hypnotischen Trancezustand.

Anschließend erfolgt eine kurze Besprechung der Hypnosesitzung.

Wie lange dauert eine Hypnosebehandlung?
In der Regel dauert eine Hypnosesitzung ca. 1 Stunde. Beim erstem Mal durch die Vorbesprechung ggf. auch etwas länger.

Manche gewünschten Veränderungen benötigen nur eine Sitzung, andere wie z.B. der Wunsch einer grösseren Gewichtsreduktion erfolgt durch eine Begleitung über eine längere Zeit in größeren Zeitabständen bzw. nach Ihrem Bedarf.

Hypnose ist aber nicht nur als alleinige Therapie geeignet, sondern kleine Hypnoseelemente wie eine Blockadenlösung, eine gewünschte Verbesserung der Schlafqualität, Schmerzreduktion, das Erlernen von Entspannungstechniken, die zu Hause auch alleine umgesetzt werden können und viele weitere Möglichkeiten der Hypnose ergänzen sinnvoll fast jede schulmedizinische und naturheilkundliche Therapie. Eine Hypnosetherapie kann eine ganzheitliche Behandlung abrunden, da alle Befindlichkeitsstörungen nicht nur auf physiologischer (körperlicher) Ebene beeinflussbar sind, sondern Ihr Unterbewusstsein als Ihr bester Freund außerordentlich viel bewirken kann. Gerade da, wo wir um die Missstände wissen, sie aber nicht bewusst so verändern können, wie wir uns das eigentlich wünschen.

Hypnose ist aber keineswegs ein Allheilmittel, sondern lediglich eine Hilfestellung für den Patienten, um selbst lösungsorientiert Probleme aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, neu zu bewerten und in diesem Sinn dann für sich zu nutzen.

Anwendungsgebiete von Hypnose

Es gibt einige Kontraindikation, die gegen eine Hypnosebehandlung sprechen:

  • Psychosen (z.B. Schizophrenie, Bipolare Störung, Endogene Depressionen…)
  • Persönlichkeitsstörungen
  • Epilepsie und ähnliche Anfallserkrankungen
  • schwere Erkrankungen des zentralen Nervensystems
  • Thrombosen
  • kürzlich vorgefallener Herzinfarkt oder Schlaganfall (vor weniger als 6 Monaten)
  • eine geistige Behinderung
  • Einnahme von Psychopharmaka
  • Schwangerschaft

Im Zweifelsfall befragen Sie bitte Ihren behandelnden Arzt, ob Hypnose bzw. Tiefenentspannung für Sie geeignet ist und lassen Sie sich eine schriftliche Bestätigung darüber geben.

Ihre erste Hypnosesitzung
Sollten Sie sich für eine Hypnosebehandlung entscheiden, drucken Sie sich den Fragebogen bitte aus und senden ihn mir spätestens 2 Wochen vor Ihrem vereinbarten Termin ausgefüllt bitte per Post zu. Bei kurzfristig vereinbarten Terminen bringen Sie den Fragebogen direkt zu Ihrem Termin mit.

Ein Informationsblatt zu Ihrer Hypnosesitzung können Sie hier als pdf- Dokument herunterladen:

Patienteninformation zur Hypnose 11.2015

Den für Sie zutreffenden Fragebogen als Vorbereitung für Ihre Hypnose-Sitzung können sie hier als pdf-Dokument herunterladen:

Anamnesebogen Hypnose allgemein 11.2015
Anamnesebogen Schmerzhypnose 11.2015

Anamnesebogen Raucherentwöhnung 11.2015
Anamnesebogen Gewichtshypnose 11.2015
Anamnesebogen Ängste und Phobien 11.2015

Wenn Sie eine Sehhilfe benötigen erscheinen Sie zu Ihrer Hypnosesitzung bitte ohne Kontaktlinsen und trinken Sie 2 Stunden vorher keinen Kaffee.

Alle bewussten Veränderungen beginnen im Kopf! Was auch immer Sie in Ihrem Leben verändern möchten, Hypnose könnte Ihnen dabei helfen.

Ihre Psyche ist sehr mächtig und die mentalen Anteile können Sie für das Erreichen angestrebter Ziele nutzen. Gemeinsam werden wir uns bemühen, dass Ihr Unterbewusstsein so “nach Ihrer Pfeife tanzt”, wíe Sie sich das wünschen und damit bisher unerreichte Ziele in greifbare Nähe rücken.

brain with arms, legs, party cap and blowers

Und für alle besonders Interessierten:

Neurophysiologische Aspekte der Hypnose
Neurophysiologische Untersuchungen lassen eine veränderte Arbeitsweise des Gehirns unter Hypnose erkennen. In Hypnose sind die Hirnareale besonders aktiv, die für Aufmerksamkeitssteuerung und mentale Entspannung zuständig sind.

Unser Gehirn ist ein wahres Wunderwerk und sehr viel ist noch nicht erforscht. Ohne Gehirn könnten wir nichts. Weder Denken, Träumen, Fühlen, uns nicht Erinnern, nichts Planen…

brain with arms, legs and chalk on hand in front of blackboard

Unser Gehirn wiegt durchschnittlich 1300 Gramm und besteht aus ca. 15 Milliarden Nervenzellen, die über ca.100 Billionen Synapse (Verbindungen der Nervenzellen) miteinander verbunden und verschaltet sind. Das Nervennetz des Gehirns hat eine Gesamtlänge von ca. 100.000 km. Unser Gehirn macht nur einen ganz kleinen Teil unseres Körpergewichtes aus, verbraucht aber 20% der Energie eines Menschen, also nicht gerade ein Energiesparmodell.

Brain

Ganz grob unterteilt besteht das Gehirn aus 2 wesentlichen (An)Teilen: dem Großhirn mit seiner stark gefalteten Großhirnrinde (Cortex cerebri, hier sitzt unser Wachbewusstsein und das, was unseren Intellekt ausmacht) und dem Kleinhirn (Cerebellum), verantwortlich für Motorik, Atmung etc. (alles, was wir nicht willentlich steuern müssen und nur begrenzt bewusst steuern können).

Andere, in diesem Zusammenhang besonders interessante Gehirnteile:

Der Thalamus ist ein der Großhirnrinde vorgeschalteter Filter. Eingehende Informationen werden hier verarbeitet und erst dann zur Großhirnrinde weiter geleitet. Dabei entscheidet der Thalamus, was im Augenblick für den Organismus wichtig ist und ins Bewusstsein gelangen darf. Der Thalamus wird daher auch als “Tor zum Bewusstsein” bezeichnet. Die normalerweise eng verknüpften Aktivitäten von Thalamus und Großhirnrinde werden im Schlaf und in der Hypnose reduziert, so dass Suggestionen in Hypnose ohne bedeutende Analyse direkt ins Unterbewusstsein gelangen.

Das limbische System steuert als Zentrum der Gefühle das emotionale Verhalten. Es liegt im Mittelhirn und gehört zu den entwicklungsgeschichtlich sehr alten Hirnteilen. Daher spielen im limbischen System Instinkte und Unterbewusstsein eine grosse Rolle.

Der Hippocampus liegt im mittleren Temporallappen und organisiert durch das Zusammenspiel von Informationen aus unterschiedlichen Gebieten der Groß-hirnrinde das Bewusstsein bezüglich räumlicher Orientierung. Der Hippocampus sagt uns, wo wir uns gerade befinden und hier liegt auch unser Ortsgedächtnis. Darüber hinaus registriert er neue Information und gleicht sie mit bekannten Informationen des Gedächtnisses ab. Dadurch werden neue Information integriert und das Gedächtnis weiter ausgebaut.

Die Amygdala (Mandelkern) gehört zum limbischen Systems. Die Amygdala ist an komplexen Hirnfunktionen wie Lernen, Gedächtnisbildung und der emotionalen Bewertung von Situationen beteiligt. Sie spielt eine wesentliche Rolle bei der Entstehung von Angst sowie der Analyse möglicher Gefahren.

Das Frontalhirn (an der Stirnseite gelegen) ist evolutionär ein sehr junger Hirnteil und kann allgemein als Sitz höherer geistiger Fähigkeiten bezeichnet werden. 

Die wichtigsten limbischen Zentren im Zusammenhang mit der Hypnose sind der Hypothalamus, Teile des Thalamus, Teile des frontalen Cortex, die Amygdala, der Hippocampus, der Nucleus accumbens und der cinguläre Cortex (auf letztere gehe ich hier nicht näher ein).

Bereiches des menschlichen Gehirns

Funktionsbereiche des menschlichen Gehirns

Elektroenzephalogramm (EEG)

Die elektrische Aktivität des Gehirns wird mittels Elektroden an der Kopfhaut in Gehirnwellen als Summe der Aktivität der Grosshirnrinde gemessen. Jede dieser elektrochemischen Entladungen unserer Nervenzellen erzeugt ein winziges elektromagnetisches Feld unterschiedlicher Schwingungen pro Sekunde und wird in Hertz gemessen.

Die Ergebnisse bislang vorliegender EEG Studien zur Hypnose sind sehr heterogen. Das liegt einerseits an der großen Variabilität der verschiedenen Hirnareale, die an hypnotischen Zuständen beteiligt sind, an der Technologie der Analyseverfahren und an der Vielzahl unterschiedlicher Einleitungen zur Hypnose und die dadurch erreichten unterschiedlichen Trancezustände (Wachhypnose, leichte mittlere oder tiefe Trance). Hier herrscht sicher noch großer Aufklärungs- und Forschungsbedarf.

Fest steht, dass sich ein Trancezustand in Hypnose eindeutig vom Zustand des Schlafes unterscheidet und einige EEG- Veränderungen sehr häufig registriert werden:

Alphawellen (8-13 Hz) tauchen bei geschlossenen Augen, im Dämmerzustand zwischen Schlaf und Wachsein auf. Sie sind kennzeichnend für eine entspannte Grundhaltung mit einem Gefühl der Integration von Körper und Geist. Durch das Öffnen der Augen werden Alpha durch Betawellen ersetzt.

Betawellen niedriger Frequenz (13-30 Hz) werden bei entspannter Aufmerksamkeit nach außen gemessen.

Thetawellen (4-8 Hz) entstehen bei Schläfrigkeit, tiefer Entspannung mit Zugang zum Unterbewusstsein, während bestimmter Trancezustände oder in tiefer Meditation. Thetawellen im Wachzustand sind bei Kleinkindern physiologisch.

Andere Hirnströme haben für hypnotische Zustände keine Bedeutung.

Ondes Crbrales Humaines Diagramme / Illustration Multicolore

In Hypnose nehmen Alphawellen und Betawellen zu. Bei tiefen Trancezuständen ist ein Wechsel in Theta- Wellen möglich. Teilweise sind die Angaben in der Literatur dazu aber nicht (ganz) deckungsgleich. Hier ist sicher noch großer Forschungsbedarf gegeben. Fest steht aber, dass Hypnose ein eigener Bewussteinszustand und damit nicht mit dem Schlaf vergleichbar ist.

Veränderung der Hirnfunktionen in Hypnose
Die Informationsverarbeitung im Gehirn kann während Hypnose so verändert werden, dass die hypnotisch veränderte Wahrnehmung anschließend im Wachzustand umgesetzt wird. Mittels der funktionellen Magnetresonanztomographie lassen sich die Vorgänge im Wunderwerk Gehirn plastisch darstellen. Während der Hypnose sind Bereiche im präfrontalen Cortex (an der Stirnseite unserer Großhirnrinde gelegen), besonders aktiv. Und zwar besonders in den Bereichen, die für Fehlersuche, verstärkte Aufmerksamkeit und Konfliktlösung zuständig sind. In Hypnose sind wir sehr entspannt und gleichzeitig besonders konzentriert und fokussiert.

Das Frontalhirn ist in der Evolutionion erst sehr spät entstanden und wird oft als Sitz höherer, geistiger Funktionen angesehen. Dazu gehören Intelligenz, Vernunft, soziales Verhalten und unser Charakter.
In Hypnose ändert sich die Verschaltung einiger Hirnteile, sodass verschiedene Verbände von Nervenzellen vorübergehend nicht mehr in gewohnter Weise miteinander kommunizieren. Der frontale Cortex scheint die Kommunikation zwischen verschiedenen Netzwerken, die einzelne Reizaspekte bearbeiten, abzuschalten. Diese Besonderheit wird als Dissoziationsphänomen bezeichnet und durch das Frontalhirn gesteuert: Der Frontale Cortex besitzt eine Leitungs- und Steuerfunktion, die Planung, Ausführung und Kontrolle von Handlungen bestimmt. Es scheint für das Gehirn durch die Abkopplung von den motorischen Ausführungsnervenzellen besser möglich zu sein, sich “mit sich selbst” zu beschäftigen. Die Außenwelt wird weitgehend ausgeblendet, das Gehirn bleibt aber dennoch aktiv. 

Während der Ausleitung (Beendigung der Hypnose) schaltet das Frontalhirn den Informationsaustausch zwischen den einzelnen Netzwerken wieder ein und die Umwelt wird wieder im normalen alltäglichen Wachzustand erlebt.

Wenn Sie diese Informationen neugierig gemacht und das Interesse an einer Hypnosesitzung geweckt hat, würde ich mich freuen!

Froschkönig
Auch die Hypnose gehört zu den traditionellen Heilweisen und ist wissenschaftlich nicht anerkannt, da umfassende klinische Studien fehlen.