Brauchen wir Nahrungsergänzungsmittel?
Eine kritische Betrachtung von Mikronährstoffsupplementen
In vergangener Zeit litt die Menschheit an schweren Epidemien und chronischen Mängeln von Nährstoffen, die u.U. auch zum Tode führen konnten (z.B. Skorbut und Beri-Beri). In unserer heutigen, wohlgenährten mitteleuropäischen Welt leiden die Menschen hauptsächlich an durch Überfluß bedingten „Zivilisationskrankheiten“, die durch Bewegungsarmut, falsche Ernährung und einen ungünstigen Lebenswandel ausgelöst, gefördert und unterhalten werden können. Dazu gehören z.B. die koronare Herzkrankheit, Bluthochdruck, Diabetes Typ II, Gicht, Venenprobleme und Übergewicht…
Laut WHO (Weltgesundheitsorganisation) gibt es auf unserem Planeten heute rund 63.000 verschiedene chemische Substanzen, von denen 7.000 potentiell krebserzeugend sein können. Durch die Flut an neuen chemischen Verbindungen, mit denen unser Körper täglich konfrontiert wird und die er nicht kennt, sind die Entgiftungssysteme des Körpers ständig überfordert.
Vor 10.000 Jahren legte der Mensch zur Nahrungsbeschaffung täglich rund 30km zurück. Auch heute noch ist unser Körper auf die tägliche Bewegung von rund 10km ausgelegt. Dies ist das Maß an Bewegung, was für unseren Körper zur reibungslosen Funktion sämtlicher Organe optimal wäre.
Gleichzeitig hat zwar die Fülle an Nahrungsmitteln zugenommen, aber nicht unbedingt die Qualität und die Vielfalt. Früher wurden aus wenigen Grundzutaten viele Gerichte zubereitet und jede Region hatte eine grosse Fülle unterschiedlicher Sorten einer Pflanzenart. Heute verarmen die Sorten immer mehr und es wird angebaut, was hohe Erträge bringt, sich gut transportieren und gut lagern lässt. Durch die Veränderung der Anbaumethoden (z.B. Spalierobst anstatt Obstgärten) wird der ökologischen Krankheitsbekämpfung (Vögel und andere Kleintiere) der Lebensraum entzogen, was eine Vielzahl chemischer Keulen zur Schädlingsbekämpfung nötig macht.
Die Konsequenz sind oft minderwertige „Lebens“-mittel, die durch Food-Designer in verzehrfertige Mahlzeiten verwandelt werden und die sich oft mit Hilfe von Wasser und einer Mikrowelle in kurzer Zeit in Gerichte verwandeln lassen, die mit den Ursprungslebensmitteln wenig gemeinsam haben.
Wir leben also in einer Welt, an die wir nicht angepasst sind und trotz der Überfülle besteht oft ein latenter Mangel an wichtigen Vitalstoffen. Auf der Basis einer sorgfältigen Diagnostik können individuelle Mangelzustände exakt festgestellt und ausgeglichen werden. Der Ausgleich der Versorgungslücken trägt wesentlich zur Therapie und Prophylaxe (Vorbeugung) bei. Die Supplementierung (Ergänzung) mit Mikronährstoffen verspricht immer dann die besten Erfolge, wenn sie bedarfsgerecht erfolgt. Zur Ermittlung des persönlichen Bedarfes gehören wichtige Informationen wie die persönliche Krankengeschichte, das Ernährungsverhalten, Alter, besondere Lebensumstände und möglichst labordiagnostische Untersuchungen zur Ermittlung bestehender Mängel. Auch hier ermöglicht eine exakte Diagnostik eine fundierte Therapiemöglichkeit.
Mikronährstoffmangel kann durch eine Fülle unterschiedlicher möglicher Symptome gekennzeichnet sein, die dadurch schwer zuzuordnen sind. Da für vielfältige Symptome auch immer ernsthafte Erkrankungen in Frage kommen, ist eine schulmedizinische Abklärung der Beschwerden im Vorfeld unbedingt geboten!
Die Ausführungen zu Diagnostik und Therapie sind schulmedizinisch nicht anerkannt, sondern beruhen auf naturheilkundlichen Erfahrungswerten.