Untersuchungsprofile bei Magen-Darmerkrankungen

Im Magen findet die wichtige Denaturierung von Proteinen statt (= strukturelle Veränderung, ähnlich Hühnereiweiß, was beim Kochen fest wird). Die Denaturierung ist eine wichtige Voraussetzung für die Verdauung und für die Inaktivierung körperfremder Eiweiße, einerseits für die optimale Verdauung, andererseits besitzen artfremde ein großes Allergiepotential.

Der Darm hat im Körper eine überaus wichtige Rolle, nicht nur bei der Verdauung und anschließenden Aufnahme der Nahrungsbestandteile, sondern auch für unser Immunsystem. Ein intakter Darm verhindert die Aufnahme von Allergenen, potentiell krankmachenden Mikroorganismen und schädlichen Stoffen aus der Umwelt. Die zahlreichen Immunzellen im Darm (jede 10. Zelle im Darm ist eine Immunzelle!) sorgen dafür, dass Informationen über pathogene Mikroorganismen an die nachgeschaltete Immunabwehr weitergeleitet werden. Dies ist eine wichtige Voraussetzung  für eine effizient arbeitende Immunabwehr.

Magenbeschwerden

Beschwerden im Bereich des Magens wie z.B. Magenschmerzen, Druckgefühl im Oberbauch, Völlegefühl oder Unverträglichkeit bestimmter Speiseun können vielfältige Ursachen haben. Oft sind falsche Ernährungsgewohnheiten oder eine latente Azidose daran beteiligt. Folgende Untersuchungen können bei der Aufdeckung möglicher Ursachen für Magenbeschwerden hilfreich sein:

  • Bestimmung von Vitamin B12
    B12 kann nur mit Hilfe eines speziellen Proteins, dem so genannten Intrinsic Factor, vom Körper aufgenommen werden. Dieses Protein wird von bestimmten Zellen der Magenschleimhaut, den Belegzellen, gebildet. Es bindet das Vitamin und schützt es dadurch vor der Zerstörung im nachfolgenden Zwölffingerdarm. Die Aufnahme dieses Vitamin-Eiweiss-Komplexes erfolgt im letzten Abschnitt des Dünndarms, dem terminalen Ileum. Die Aufnahme des Vitamin B12 ist somit an eine intakte Magenschleimhaut gebunden.
  • Bestimmung des von den Hauptzellen im Magen gebildeten Pepsinogens (inaktive Vorstufe des Verdauungsenzyms Pepsin)
  • Durch die Einwirkung von Salzsäure entsteht aus Pepsinogen das aktive, eiweissspaltende Enzym Pepsin. Bei einem Mangel an Salzsäure im Magen (Anazidität, Hypoazidität) kann zuwenig Pepsin vorhanden sein. Nachfolgend kann es dann Probleme bei der Verdauung von Proteinen geben, was zu Störungen in den nachfolgenden Verdauungsbereichen führt (vermehrte Allergien, Darmdysbiosen etc.).
  • Nachweis/ Ausschluss einer Infektion mit Helicobacter pylorus
    Dieses Bakterium steht in nachgewiesenem Zusammenhang mit Magenerkrankungen, die mit einer verstärkten Sekretion von Magensäure einhergehen. Dazu gehören beispielsweise bestimmte Magenschleimhautentzündungen (Gastritis), Magengeschwüre und Zwölffingerdarmgeschwüre. Darüber hinaus ist eine chronische Infektion mit H. pylori ein Risikofaktor für die Entstehung des Magenkarzinoms (Magenkrebs).

Darmbeschwerden

Für Darmbeschwerden gibt es eine Fülle möglicher Ursachen. Neben einer ungünstigen Ernährung kommen Unverträglichkeiten, mangelnde Organfunktionen (Leber, Galle, Pankreas) und Darmdysbiosen als ursächliche Faktoren in Frage. Ihre Erstanamnese ist neben eventuellen Vorbefunden Ausgang für eine sinnvolle weitere Diagnostik. Dazu könnte z.B. die gezielte Diagnostik von Labormarkern für die Funktionstüchtigkeit von Organsystemen gehören und/oder ein Darmprofil. Neu ist hier die zusätzliche Möglichkeit molekulargenetischer Stuihluntersuchungen. Bei Interesse lesen Sie bitte die Informationen zum Darmmikrobiom.

In der Schulmedizin ist die naturheilkundliche Diagnostik und Therapie von Magen- Darmerkrankungen nicht anerkannt, weil wissenschaftliche Studien zu dieser physiologischen, naturheilkundlichen Methode noch nicht hinreichend vorliegen.